Das Kriseninterventionsteam Hamburg (KIT) betreut Menschen unmittelbar nach seelisch stark belastenden Erlebnissen. Beispielsweise Angehörige nach einem plötzlichen Todesfall, Opfer einer Gewalttat oder Augenzeugen eines schockierenden Ereignisses. In unserem Film geben wir Einblicke in die Arbeit des KIT-Teams.
In tragischen Notsituationen wie diesen, leistet das KIT Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV). Ehrenamtlich und unentgeltlich, rund um die Uhr an jedem Tag des Jahres und in ganz Hamburg.
Das KIT bietet psychisch belasteten oder traumatisierten Menschen hilfreiche Nähe und unterstützt sie in den ersten Stunden bei der Realisierung und Verarbeitung des dramatischen Erlebnisses. Die Betroffenen werden stabilisiert und in ihrer Handlungsfähigkeit gestärkt. Soziale Netze werden aktiviert und weiterführende Hilfsangebote vermittelt. Die frühzeitige Unterstützung durch das KIT vermindert das Risiko von langfristigen seelischen Schäden, wie der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS).
Das KIT wird direkt durch die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten oder das Institut für Rechtsmedizin alarmiert. Danach sind die ehrenamtlichen Mitarbeiter (m/w/d) des Kriseninterventionsteams schnellstmöglich vor Ort – egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit.
Jahr | Alarmierungen | betreute Menschen |
---|---|---|
2019 | 365 Alarmierungen | 1123 Menschen |
2018 | 306 Alarmierungen | 884 Menschen |
2017 | 285 Alarmierungen | 825 Menschen |
2016 | 314 Alarmierungen | 819 Menschen |
2015 | 301 Alarmierungen | 1077 Menschen |
2014 | 304 Alarmierungen | 1043 Menschen |
2013 | 308 Alarmierungen | 1630 Menschen |
2012 | 253 Alarmierungen | 1346 Menschen |
Alle KIT-Mitarbeiter (m/w/d) sind für die unterschiedlichsten Einsatzszenarien professionell ausgebildet. Ihre Praxiserfahrung, ihr Einfühlungsvermögen und ihr Organisationstalent stellen sie in den Dienst von Menschen, die vielleicht die schwersten Stunden ihres Lebens durchleiden.
Wenn Sie sich im Kriseninterventionsteam ehrenamtlich engagieren möchten, überprüfen Sie bitte zunächst, ob Sie folgende Voraussetzungen erfüllen:
Die Qualifizierungsmaßnahme für das Ehrenamt im KIT umfasst sieben Wochenenden (Sa. u. So.) à 16 Stunden, insgesamt rund 112 Ausbildungsstunden. Eine Bewerbung für das KIT ist erst wieder für den nächsten Grundkurs möglich, der voraussichtlich im Jahr 2021 stattfinden wird. Die genauen Termine werden hier bekannt gegeben, sobald diese feststehen.
Inhalte der Qualifizierung:
Voraussetzung zur Mitarbeit im KIT ist die erfolgreiche Teilnahme an allen sieben Wochenenden. Die Qualifizierung entspricht den bundesweit gültigen Standards des Deutschen Roten Kreuzes für die Grundausbildung in Psychosozialer Notfallversorgung (PSNV).
Wenn Sie die Grundvoraussetzungen erfüllen, schicken Sie uns bitte den ausgefüllten Bewerbungsbogen postalisch zu oder nutzen Sie unser Online-Formular.
Anhand der eingehenden Bewerbungen treffen wir eine Vorauswahl und laden zu einem persönlichen Kennenlernen ein.
Wir bitten um Verständnis dafür, dass wir aus unterschiedlichen Gründen nicht jeden Bewerber (m/w/d) in das Kriseninterventionsteam aufnehmen können.
An die Qualifizierung schließt sich eine Anwärterphase an, während derer die neuen KIT-Mitglieder gemeinsam mit erfahrenen Kräften Einsatzpraxis erwerben.
Die Qualifizierung ist für die Teilnehmer kostenlos. Die Finanzierung erfolgt durch Spenden.
Weitere Informationen zur Qualifizierung und zum Bewerbungsverfahren erfragen Sie gerne in unserer Geschäftsstelle beim Kreisverband Hamburg-Harburg e.V. des Deutschen Roten Kreuzes unter Tel. 040 - 76 60 92-69.
Das Kriseninterventionsteam (KIT) betreut Menschen in ihren vielleicht schwersten Stunden. Dafür sind alle Mitglieder des KIT intensiv ausgebildet worden und nehmen regelmäßig an praxisnahen Fortbildungen teil. Viele KIT-Mitglieder haben zudem einen entsprechenden beruflichen Hintergrund, z.B. als Rettungsassistent (m/w/d), Polizist (m/w/d), Psychologe (m/w/d) oder Sozialpädagoge (m/w/d). Das ist aber keine Voraussetzung für eine Mitarbeit im KIT. Gerade die multiprofessionelle Zusammensetzung des Teams gewährleistet eine sinnvolle Vernetzung unterschiedlicher Kompetenzen bei verschiedensten Einsatzszenarien.
Finanziert wird das KIT ausschließlich durch Spenden. Jeder Einsatz des KIT ist deshalb für die betroffenen Menschen kostenfrei.
Jedes KIT-Mitglied erklärt sich bereit, an mindestens zwei Tagen im Monat 24 Stunden Bereitschaftsdienst zu leisten, um bei Bedarf stark belasteten oder traumatisierten Menschen zu helfen. Das KIT-Team trifft sich einmal im Monat, um Einsätze zu besprechen und die Betreuung zu optimieren. Regelmäßige Einsatznachbesprechungen und Supervisionsgespräche dienen der psychologischen Unterstützung der KIT-Mitglieder im Umgang mit belastenden Einsätzen.
Das KIT Hamburg hat 40 ehrenamtliche Mitarbeiter (m/w/d). Geleitet wird das KIT von einer fünfköpfigen Leitungsgruppe, deren Mitglieder vom Team gewählt werden. Unterstützt wird die KIT-Leitung durch den hauptamtlichen Referenten des Kriseninterventionsteams und die Geschäftsstelle.
KIT-Teamleiter
Malte Stüben
Dipl.-Sozialpädagoge
Fachleitung
Nina Satya Paulsen
Dipl.-Psychologin,
Psych. Psychotherapeutin
Referent
Olav Meyer-Sievers
Leitung Finanzen
Dennis Otte
stellv. Teamleiter
Oliver Ahrens
stellv. Fachleitung
Katrin Oemig
Geschäftsstelle
Rena Heine
Die Einsätze des Kriseninterventionsteams werden regelmäßig in der Tagespresse erwähnt – oft in Form kurzer Meldungen am Ende eines Artikels. Beispielsweise:
spiegeltv: Beistand für Hinterbliebene: Die Arbeit des Kriseninterventionsteams
TV-Sendung vom 03.04.2015 auf youtube
WDR Menschen hautnah - Erste Hilfe für die Seele
TV-Sendung vom 09.01.2014 auf youtube
Bild der Frau
14. Oktober 2016
Hamburger Abendblatt
27. April 2016
Funk Uhr
Heft 26 – 2013
Olav Meyer-Sievers
Krisenfest.
Stärke finden in seelischer Not
ISBN: 978-3-579-07097-1
Angélique Mundt
Erste Hilfe für die Seele.
Einsatz im Kriseninterventionsteam
ISBN: 978-3-442-71474-2
Das Kriseninterventionsteam Hamburg (KIT) ist Teil eines kooperativen Netzwerks zur Unterstützung von Menschen in Not. Die Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten ist partnerschaftlich. Im Bereich des Katastrophenschutzes ist das KIT fester Bestandteil der Alarmpläne der Freien und Hansestadt Hamburg. Das KIT pflegt intensive Kontakte zu vielen Hamburger Organisationen und Initiativen, die nach den Akuteinsätzen zielgerichtet weiterführende Betreuungsleistungen anbieten.
Das KIT führt regelmäßig Informations- und Schulungsveranstaltungen durch, um über die Arbeit des Kriseninterventionsteams zu informieren und erste Hilfsangebote im Umgang mit traumatisierten Menschen vorzustellen.
Einsätzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten und anderen Organisationen erhalten konkrete Hinweise zur Einschätzung, wann eine Alarmierung des Kriseninterventionsteams sinnvoll und notwendig ist.
Bei Interesse an Informations- oder Schulungsveranstaltungen für Einsatzkräfte nehmen Sie gern Kontakt zum KIT auf.
Speziell geschulte Mitarbeiter (m/w/d) des Kriseninterventionsteams betreuen Einsätzkräfte der Hilfsorganisationen nach besonders belastenden Einsätzen (SbE/CISM).