Neuland macht Schule: Einschulung in der Notunterkunft


Einschulung in der Notunterkunft Neuland

„Schule, gebt mir bitte Schule“

Ob Kinderbilder-Vernissage oder Zuckerfest: Die Mitarbeiter in der Notunterkunft des DRK Hamburg-Harburg in Neuland lassen sich viel für ihre Bewohner einfallen. Jetzt musste im Rahmen der Schulpflicht für Kinder eine Lerngruppe organisiert werden. Gemeinsam mit Schulbehörde und der Stadtteilschule Maretstr. wurde eine eigene kleine „Dorfschule“ für die Jüngsten eingerichtet. Und selbst die Lehrerin ist besonders. Die gebürtige Albanerin lebt erst seit sechs Jahren in Deutschland, studierte Englisch und arbeitet bereits im dritten Jahr als Lehrerin. Ein perfektes Vorbild für die kleinen Schulanfänger.

„Ich konnte kaum erwarten, zur Schule zu gehen“, ruft das kleine Mädchen begeistert. Man merkt ihr an, wie sehr sie sich auf die kommenden Stunden in ihrer neuen Klasse freut. Immerhin für 12 Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren haben die Mitarbeiter der DRK-Notunterkunft Neuland mit Hilfe der Schule Grund- und Stadtteilschule Maretstraße sowie der Hamburger Schulbehörde eine eigene Schulklasse eingerichtet. Die ersten Kinder der Unterkunft wurden jetzt eingeschult. Zehn Mädchen, zwei Jungen. Sie kommen aus Afghanistan, Nordmazedonien, Türkei, Ukraine, Syrien, Russland, und Irak. Einrichtungsleiter R. Jessen erklärt: „Es handelt sich um eine reguläre IVK 1/2 Schulklasse. Nur wurde sie eben hier vor Ort eingerichtet.“

Zur symbolischen Einschulung gab es kleine Überraschungen und Schultüten - selbstgebastelt von Mitarbeiter Collin und seiner Familie. Darin: Süßigkeiten, Stifte, Bücherleine.

Die Klasse kommt in der Woche täglich für fünf Stunden zusammen. Verantwortlich für den Unterricht zeichnet Ariola Mukaj. Bei ihren neuen Schülerinnen und Schülern in der Unterkunft kommt die Lehrerin jedenfalls gut an. „Warum wohnt die Lehrerin nicht bei uns? Ich möchte bei ihr bleiben“, begeistert sich ein anderes Mädchen. Unterrichtet wird hauptsächlich auf Deutsch, zur Not muss Englisch herhalten. Für die Kinder kann es jedenfalls gar nicht genug Unterricht geben. „Warum haben wir am Samstag und Sonntag keine Schule? Ich möchte jeden Tag zur Schule gehen“, ruft eine andere, während sie von ihrer Freundin Richtung Klassenraum gezogen wird.

Das Projekt ist eines von derzeit 19 in Hamburg, in denen mit Hilfe der Hamburger Schuldbehörde und standortnahen Schulen Lerngruppen in Unterkünften für Geflüchtete eingerichtet werden, auch um der Schulpflicht gerecht zu werden.


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